Bereits im Mittelalter führte ein alter Handelsweg von Thüringen kommend durch die Wetterau, den Taunus und von hier zum Rheingau. Dieser Handelsweg ist praktisch gleichzusetzen mit der heutigen Bundesstraße B275, welche ebenfalls durch Merzhausen führt.
In früheren Zeiten, als noch die Pferdekutsche das Hauptfortbewegungsmittel war, haben die Reisenden und Handelsleute, durch den erschwerlichen Aufstieg vom Usatal oder vom Weiltal her, oft in Merzhausen Rast gemacht. Einige Merzhäuser gründeten auch rechtzeitig Gastwirtschaften, von denen heute noch die Namen „Zur Post“, „Zur Sonne“ oder „Zum Schwanen“ in Erinnerung sind.
Die Lage des Dorfes Merzhausen auf dem Berge hatte von je her Probleme mit der Trinkwasserversorgung. Ein Großteil der Gehöfte hatte eigene Brunnen. Ebenso hat rechtzeitig die Gemeinde für öffentliche Brunnen gesorgt, von denen heute noch vier Brunnen erhalten sind. Das sind „Der Pfarrborn“, „Der Hinterborn“, „Der Waschborn“ und der Brunnen vor dem Hause Roos in der Schmittener Straße, genannt „Roose Born“.
Die erste zentrale Wasserversorgung erfolgte durch die Gemeinde Merzhausen bereits Anfang des 20. Jahrhunderts. Im Quellgebiet des Arnsbaches, am sogenannten „Pfingstborn“, wurden Stollen gegraben und von dort das Wasser auf den Kesselberg in einen Hochbehälter gepumpt. Dieser alte Hochbehälter existiert heute noch und liegt hinter dem Hause Stamma.
Anfang der 50er Jahre wurde es erforderlich, eine neue Wasserversorgung zu sichern, da die Gemeinde Merzhausen sich einwohnermäßig vergrößert hatte. Zusammen mit Wilhelmsdorf, Hunoldstal, Brombach und Alt-Weilnau wurde der Wasserbeschaffungsverband Wilhelmsdorf gegründet, der seit dieser Zeit diese fünf Gemeinden mit Trinkwasser ausreichend versorgt.